Keine Gruppe ohne ein paar Festlegungen…

Okay, das Wort „Festlegungen“ soll ganz unaufgeregt darauf hinweisen, dass eine Gruppe immer auch Regeln braucht, um gut funktionieren zu können.

Deshalb lese Dir doch die folgenden Zeilen aufmerksam durch und prüfe, ob Du mit diesen Festlegungen leben kann.

  1. Beachte bitte, dass diese Gruppe kein Ersatz für Ärzte/PsychologInnen und PsychiaterInnen ist
  2. Rücksicht nehmen und auf Dich achten
    • Betroffen zu sein verbindet und erfordert gleichzeit auch gegenseitige Rücksichtnahme, Respekt und Empathie
    • beachte einen niveauvollen und bedachten Umgang mit den anderen Betroffenen (gewaltfreie Kommunikation wird angestrebt)
    • jede Äußerung entspringt einer ganz persönlichen Geschichte mit individuellen Erfahrungen, die respektiert werden
    • achte bitte auf Deine persönlichen Grenzen im Gespräch und toleriere die Grenzen anderer
    • Ratschläge werden nur gegeben wenn darum gebeten wird, bzw. frage bitte vorher nach, ob Ratschläge erwünscht sind
    • spreche bitte in Ich-Botschaften von Dir selbst und Deinen Erfahrungen
  3. Triggerwarnung
    • Was Trigger sind, wird hier erläutert
    • Bitte sprecht bei besonders schwierigen Themen eine Triggerwarnung aus und verwendet explizite Schlagworte sparsam, bzw. versucht sie zu umgehen/zu umschreiben
    • Trigger sind sehr individuell und können daher nicht vollkommen umgangen werden
    • je nach Status der Aufarbeitung und der aktuellen Stabilität können Trigger als unterschiedlich intensiv erlebt werden – beachte daher bitte, dass Trigger unterschiedlich wahr- und aufgenommen werden können
    • ein sensibler Umgang mit Erfahrungsberichten ist erwünscht
    • bitte übernehme für Dich selbst Verantwortung und teile mit, wenn Du getriggert wurdest
  4. Medikamente
    • Erfahrungsaustausch zu und über Medikamente ist erlaubt
    • Erfahrungsaustausch über alternative Medizin ist erlaubt
    • Grundsatzdiskussionen über die Einnahme von Psychopharmaka werden nicht geführt, da es für viele Betroffene hilfreich ist mithilfe von medikamentöser Unterstützung an Stabilität zu gewinnen
  5. Selbstschädigendes Verhalten (SVV)
    • Traumafolgestörungen sind oftmals begleitet durch selbstschädigendes Verhalten (Selbstverletzungen, Suchtverhalten, Essstörungen usw.)
    • darüber darf offen gesprochen werden
    • nicht geduldet wird der Austausch von Bildern von SVV, keine Angaben zu Gewicht, BMI, bulemischen Attacken, Dosierung oder Konsum von Rauschmitteln
    • Vergleichendes und kokurrierendes Denken kann zu Rückfällen führen, was wir nicht unterstützen
  6. keine Suizidandrohungen
    • akute Krisen können immer wieder vorkommen und sollten professionell begleitet werden
    • Anlaufstellen bei Suizidgedanken findest Du unten stehend
    • in der Selbsthilfegruppe wird akute Suizidalität nicht besprochen!
    • Suizidankündigungen führen zum sofortigen Ausschluss aus der Gruppe (dies dient zum Schutz aller TeilnehmerInnen)
    • erinnere Dich, was Du schon alles geschafft und überlebt hast, wie weit Du bisher gekommen bist und suche Dir rechtzeitig professionelle Hilfe
    • Hilfe findest Du u.a. über die Telefonseelsorge 0800-1110111 oder 0800-1110222
  7. Vertraulichkeit
    • wir sind eine geschlossene Gruppe und alle Inhalte aus den Gesprächen dürfen nicht an Dritte weitergegeben oder veröffentlicht werden
  8. Probleme
    • innerhalb jeder Gruppe kann es zu Unstimmigkeiten oder Missverständnissen kommen
    • idealerweise sprichst Du Probleme offen an, damit wir diese zusammen lösen können

Um eine vertrauensvolle Umgebung zu sichern, solltest Du Dich mit diesen Regeln identifizieren können. Die Gruppe behält sich vor Dich von der Teilnahme auszuschließen, wenn der sichere Raum gefährdet wird.

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